Carla flieht von zu Hause, um nach Lyon zu gelangen. Ihr größter Traum ist es dort ein Modestudium zu beginnen. Doch schon am Bahnhof wird ihr alles gestohlen. Ein Junge namens Rico liest sie auf und bietet ihr einen Job an. Auf dessen Baustelle kann sie nun arbeiten, um sich das gestohlene Geld wieder zu verdienen. Auf der gleichen Baustelle, lebt Lucie mit ihrem Bruder Michael. Lucie bietet Carla ebenfalls an bei ihnen zu schlafen, da Carla nicht mehr bei Rico wohnen möchte. Durch verschiedene Schicksalsschläge werden Carlas und Lucies leben zusammengeführt. Sie tauschen ihre Identitäten wegen eines Babys und versuchen alles mögliche, um sich Geld für eine Wohnung zu verdienen...
Bewertung:
Der Film basiert auf einer wirklichen Geschichte und zwar kümmerten sich in Köln zwei Mädchen gemeinsam um ein Baby, doch aufgrund von Eifersucht, nahm es für das Baby kein gutes Ende. Doch statt den Film, mit der Katastrophe als Zentrum zu drehen und enden zu lassen, dreht sich der Film eher um die eigenwillige Familienkonstellation der beiden Mädchen. Die zwei Mädchen basteln sich ihre eigene Familie. Sie versuchen ihre Träume zu erreichen und kämpfen gegen alle anderen Probleme, die auf ihrem Lebensweg aufkommen. Carla kämpft für ihren Traum Modedesignerin zu werden. Sie floh vor ihrem eigenen saufenden Vater, um unabhängig zu sein. Lucie hingegen kämpft für Zusammenhalt und ein eigenes Zuhause. Zusammen bilden die beiden ein spannende Konstellation, bei der man unbedingt wissen will, wie es ausgehen wird.
Vor allem zeigt der Film, wie es sich als Obdachloser auf einem Schiff lebt oder in einer verdreckten Wohnung. Der Film hebt Probleme hervor, die in unserer Gesellschaft noch immer existieren und nie vergessen werden sollten. Neben den beiden Mädchen als Hauptfiguren, lernt man auch nicht ganz so freundliche Charaktere kennen, mit denen die beiden auch aneinander geraten.
Was einem vor allem auch auffällt ist, dass der Film ziemlich still gehalten ist, besonders im Bezug auf Musik und auf Geräusche. Ich hätte es besser gefunden, wenn damit ein bisschen mehr gearbeitet worden wäre.
Zudem wirkt der Film an sich auch ziemlich dunkel, er ist ziemlich grau gehalten und vermittelt damit eine dunkle Atmosphäre, obwohl die Geschichte der beiden Mädchen gar nicht immer dunkel und aussichtslos ist.
An manchen Stellen zieht sich der Film auch ein wenig und es wäre besser gewesen, die Story ein wenig zu kürzen.
Fazit: "Was am Ende zählt" ist definitiv ein Frauenfilm, der zeigt, wie stark Frauen sein können, um für ihre Ziele zu kämpfen und ihre Träume zu erreichen. Zudem verdeutlicht er einige Missstände, die in Deutschland immer noch aktuell sind und macht auf diese aufmerksam.
Wertung: 6,5/10
Kinostart:16.Februrar 2007
Produktionsland: Deutschland
Cast: Paula Kalender (Carla), Marie-Luise Schramm (Lucie), Benjamin Kramme (Michael), Vinzenz Kiefer (Rico)